Kanada – Salmon Glacier

Mittlerweile ist es Mittwoch (23. Juli) und wir sind wieder ein Mal in Alaska angekommen. Um genau zu sein in Hyder, wo wir Bären beim Fischen beobachten und den Salmon Gletscher ansehen wollen. Dies sind Tipps mehrerer Reisender, die natürlich genau nach unserem Geschmack sind. In der kleinen Rangerstation im Fish Creek sollen die Bären regelmäßig vorbeikommen, um den laichenden Lachs zu fangen. Auf einem vielleicht 200m langen, erhöhten, hölzernen Beobachtungspfad kann man die Bären relativ gut sehen, wenn sie denn mal da sind. Leider sind wir etwas zeitig da, denn die Zeit der flussaufwärts schwimmenden Lachse kommt erst noch. Dennoch haben wir, als wir gerade die Station verlassen wollen Glück. Ein Grizzly sucht nach seinem Mittagessen im Fluss und sorgt ganz nebenbei für erfreute Besucher. Der ganze Spaß koste für jeden 5 Dollar Eintritt und wenn man dann keinen Bären sieht ist das schon ärgerlich. Ärgerlich war es für uns aber dennoch, da wir beim Gehen eine kleine Notiz lesen, die besagt, dass ab 2015 der Jahrespass für die Nationalparks nicht mehr akzeptiert wird. Da wir noch 2014 haben, ist unser Ausweis also noch gültig und wir haben „umsonst“ bezahlt. Jegliche Diskussion mit den Rangern ist vergebens. Zu unserer Freude kommen aber gerade vier Motorradfahrer vorbei, die sich auch die Bären ansehen wollen. Da es sich bei den Eintrittskarten um Tagespässe handelt, können wir sie guten Gewissens weiterverkaufen und brauchen uns nicht mehr über diese unnötigen Unkosten ärgern. Einer der Biker ist Hubert, der ebenfalls sein Bike, eine BMW, aus Deutschland mitgebracht hat. Sie kaufen die Tickets aber wollen erst später hineingehen. Erst einmal geht es zum Salmon Gletscher, der auch unser nächstes Ziel ist. So sehen wir das Quartett auf den nächsten Kilometern häufiger, denn es geht eine fast schon anspruchsvolle Schotterpiste bergauf. Besonders der Staub der entgegenkommenden Fahrzeuge macht die Fahrt nicht gerade einfach. Aber zum Glück halten wir oft an und machen Fotos von dem immer näherkommenden Gletscher. Am höchsten Punkt der Strecken machen wir einen längeren Halt, um Essen zu machen und Fotos zu schießen. Die Ausmaße des Gletschers werden erst an diesem Punkt ersichtlich und beeindrucken uns, obwohl wir nun bereits einige Gletscher gesehen haben. Aber aus dieser Perspektive haben wir einen Gletscher bisher noch nicht zu Gesicht bekommen. Deshalb haben wir uns auch gleich nach einem geeigneten Schlafplatz an dieser Stelle umgesehen. Kurze Zeit späte kommt jedoch Bryce, einer der vier Motorradfahrer von vorhin an der Stelle vorbei, auf dem Weg zu der Rangerstation. Er erzählt uns, dass sie einen guten Campingplatz nicht weit von uns gefunden haben und lädt uns dahin ein. Wir gesellen uns gern zu den Vieren, da wir so auch etwas mehr mit Hubert reden können. Die Vier brechen am kommenden Morgen zeitig auf und wollen nochmals nach den Bären schauen. Für uns ist das jedoch zu zeitig. Im Gegenteil, wir beschließen sogar noch einen weiteren Tag an diesem Platz zu verweilen, aber leider klart es nicht mehr so auf wie gestern. Dennoch machen wir eine kleine Wanderung zum Fuße des Gletschers. Dabei kommen wir an Plätzen vorbei, die uns an Orte aus einem Märchenbuch erinnern. Trotz der dichten Wolkendecke ist der Blick auf den Gletscher atemberaubend und macht diesen Ort noch etwas mystischer.

Auch der Morgen am Freitag (25. Juli) ist sehr bedeckt und lässt nur kurzzeitig Blicke auf den Gletscher zu. Während wir packen, umgeben uns immer wieder dicke Nebelschwaden, welche auch die Sicht auf der Fahrt hinab zur Rangerstation deutlich behindern. Dennoch ist der Rückweg deutlich entspannter, da uns kaum Fahrzeuge entgegenkommen und Staubwolken aufwirbeln und die Fahrbahnbeschaffenheit auf dieser Seite deutlich weniger Schlaglöcher für uns bereithält. Leider lässt sich an diesem Morgen kein Bär bei an dem Beobachtungspunkt blicken und wir fahren vorerst weiter zu einem nahe gelegenen Campingplatz, um unsere Wäsche zu waschen. Im Anschluss versuchen wir es nochmal bei den Bären, aber haben auch dieses Mal kein Glück.

Unsere Fahrt führt uns weiter nach Osten, in Richtung Prince George.


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