Peru IV – Lima und Ica

2.12.- 12.12.

Heut ist der 2. Dezember 2015 und wir sind kurz vor Lima. Fast 9 Millionen Menschen leben in dieser Stadt. Über den Verkehr hier haben wir schon die tollsten Sachen gehört, darum haben wir uns entschieden ihn so gut wie möglich zu vermeiden. Aus diesem Grund stehen wir schon 4.00 Uhr auf. Auf der Fahrt sehen wir nur sehr wenige Fahrzeuge und können somit entspannt unser Ziel, ein größeres Einkaufscenter anfahren. 5.20 Uhr erreichen wir unser Ziel und müssen nun noch eine ganze Weile warten bis sich hier die Tore zum Parkplatz öffnen. Aber lieber warten wir hier entspannt, als in dem stressigen und lauten Verkehr festzustecken. Mit jeder Minute, steigt das Verkehrsaufkommen und wir freuen uns, dass sich das zeitige Aufstehen gelohnt hat. Später treffen wir uns hier mit Joey und Daniel und gehen dann zu deren Apartment, die hier bei Freunden untergekommen sind. Später am Abend holt uns dann Marco, ein Freund von Ullis ehemaligen Kollegen, bei den beiden ab.
Wir fahren mit Ihm zu Helmut. Er ist quasi der Chef der Steel Riders MC – PERÚ (www.facebook.com/SteelRidersMCPeru), einer der hiesigen Bikerclubs und lässt uns, obwohl er uns nicht kennt, für ein paar Tage bei sich wohnen.

Hier in Lima wollen und müssen wir wieder einmal die Reifen wechseln. Auf den kommenden Abschnitten wird es nur noch wenige Gelegenheiten dazu geben, aber gerade dort werden wir uns über jeden Millimeter mehr an Profil freuen. Bereits vor Wochen hatten wir bei Harald, einem Deutschen Unternehmer, der hier in Lima lebt, angefragt und die Reifen bestellt. Er ist gerade dabei mit seinem Geschäft Motorrad Style & Tours (www.facebook.com/motorradtoursperu) umzuziehen und entschließt sich spontan uns die guten Heidenau K60 Scouts zu spendieren. Als uns Daniel von den Open-Explorers die Nachricht überbringt, das heißt aus den 11. Stock herunterruft, können wir das erst gar nicht richtig glauben und denken, er meint vielleicht die Schläuche oder, dass das Aufziehen der Reifen kostenlos ist. Als wir es dann endlich realisiert haben, ist die Freude noch viel größer. Bei der Einweihungsfeier des neuen Geschäftes sind wir natürlich auch dabei. Sogar die Vizepräsidentin von Peru, Marisol Espinoza Cruz, ist dabei.

An einem anderen Abend in Lima treffen wir uns gemeinsam mit Daniel und Joey mit Carlos, dem Peruaner von der Stahlratte, der bei der Überfahrt seine beiden Windhunde dabei hatte. Er zeigt uns ein wenig die Stadt und zusammen mit seiner schwangeren Frau essen wir zu Abend. Die Beiden sind von Kanada wieder zurück nach Peru gezogen.
Zum Nikolaustag gibt es eine kleine Motorradausfahrt mit Helmuts Motorradclub. Wir treffen weitere Biker am Strand und ich unterhalte mich so gut es geht mit meinem Spanisch, ab und zu geht es auch in Englisch. Ulli ist in der Wohnung geblieben, erholt sich ein wenig. Einer der Biker ist zwar in „Deutscher Uniform“ unterwegs, aber spricht leider kein Deutsch. Gern hätte ich mehr über die Hintergründe und sein Bewusstsein für diese Zeit erfahren. Weiter geht es dann zum Clubhaus des Motorradclubs. Ein noch im Bau befindliches, aber dennoch schönes Anwesen. Hier kann man gut feiern :-) Abends treffen wir uns mit Joey und Daniel und schauen uns „James Bond – Spectre“ im Kino an.

Die meiste Zeit in Lima nutzen wir zur Organisation und zum Einkaufen. Leider streikt die Post gerade und wir wollen eigentlich ein Paket in die Heimat schicken. Eine sehr freundliche Angestellte hilft uns aber so gut sie kann und das ist deutlich mehr als wir es von Postbeamten auf unserer Reise gewohnt sind. Sie hilft uns bei der Verpackung und bei der Deklarierung des Inhaltes. Sie warnt uns schon vor, dass es länger dauern kann, da die Post streikt. (Nachtrag: Zu unserer Überraschung war das Paket dann aber schneller als gedacht in der Heimat angekommen).
An einem Abend schaffen wir es dann auch noch die Eltern und die Schwester eines ehemaligen Arbeitskollegen von Ulli zu besuchen.
Die neuen Reifen können wir fast direkt vorm Haus wechseln, denn keine 100m von uns ist ein Reifenmonteur, der die Arbeit übernimmt. Leider muss man ganz genau schauen, was er da macht – Motorradreifen hat er wohl nicht so oft zum Aufziehen da. Abends schaffen wir es noch einmal mit Carlos, Joey und Daniel um die Häuser zu ziehen.
Nach 10 Tagen verlassen wir Lima. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an Helmut, seine Familie und Harald. Eigentlich wollten wir nach Lima wieder mit den beiden Kolumbianern weiterreisen, aber wir waren ein paar Tage zu lange in Lima und die Beiden sind schon weitergefahren. Wir stehen aber weiterhin in Kontakt und hoffen uns später wiederzusehen.

An Ullis Geburtstag fahren wir rund 300 Kilometer nach Süden, in eine kleine Oase namens Huacachina (-14.087455, -75.763691) (https://goo.gl/maps/QT8mQA2mfBB2), ganz in der Nähe von Ica. Bei einem Tankstop schafft es die Angestellte irgendwie mein Motorrad umzuwerfen. Vielleicht lag es an der Gewichtsverlagerung bei einem vollen Tank. Zum Glück ist bis auf ein paar Liter verschüttetes Benzin nichts passiert.

Umgeben von nichts als Sand, hat sich rund um die kleine Oase eine Vielzahl von Hotels, Hostels und Tourismusbüros angesiedelt. Die meisten Touristen werden vermutlich von der Möglichkeit mit Sandboard die hohen Dünen herunterzurutschen, angezogen. Da man für diese Tour weit in die Dünen gefahren wird, entscheiden wir uns diesen Spaß auch mal auszuprobieren. Nach den ersten Metern im Sand fühlen wir uns gleich wieder in die Zeit mit Dave in den Coral Pink Sand Dunes (Utah) zurückversetzt. Nur hier scheinen die Dünen endlos zu sein. Nach den schnellen Touren durch den Sand geht es dann hin und wieder mit dem Board die Sanddünen hinunter. Da merkt man erst wie steil diese Dünen sein können. Spaß garantiert! Joey und Daniel, die etwas später in Lima gestartet sind, stoßen am Abend wieder zu uns. In der Nacht haben leider ein paar andere Leute Spaß und die laute Musik sorgt für eine fast schlaflose Zeit.

Dies ist besonders bescheiden, da wir alle zusammen am nächsten Morgen (6:40 Uhr) zu den Islas Ballestas fahren. Diese befinden sich westlich von der Stadt Pisco. Auf diesen Inseln selbst befinden sich die Zeichnungen „El Candelabro“ sowie viele verschiedene Tiere wie zum Beispiel: Blaufußtölpel, Pinguine, Seelöwen, Krebse, Seesterne und Pelikane. Auf den Inseln gibt es große Vogelkolonien. Mit einem Schlauchboot werden wir um die Inseln herumgefahren und können einige Pinguine beobachten.
Als wir wieder zurück sind, geht es noch mal mit einem Buggy zurück auf die Dünen. Dieses Mal sind wir nur zu viert mit dem Fahrer unterwegs und können somit individuell die Route bestimmen. So bekommen wir neben schönen Seiten der Dünen auch eine sehr arme Siedlung zu sehen, die sich direkt hinter einer der Dünen befindet. Ich glaube nicht, dass viele Touristen diese zu Gesicht bekommen.


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