Guter Start in Anchorage

Nachdem unser Flug in Frankfurt mit über 2 Stunden Verspätung  gestartet ist, dachten wir schon: „Das fängt ja gut an.“ Aber was soll, auf die paar Stunden kommt es bei unserer Reise nicht an.  Außerdem hatten wir das Glück, dass wir in Reykjavik unseren Anschlussflug trotz der Verspätung bekommen hatten. Andere Mitreisende hatten da weniger Glück, wenn man den Info-Monitoren trauen konnte. Später haben wir festgestellt, dass wir unseren Anschlussflug gar nicht verpassen hätten können, da es der gleiche Flieger war mit dem wir angekommen sind.

Auch das Auschecken in Anchorage verlief problemlos. Einem Officer fielen unsere Tankrucksäcke auf und er fragte uns direkt, ob wir mit Motorrädern unterwegs sind. Nachdem wir dies bestätigten und er merkte, dass wir aus Deutschland kommen,  wusste er sofort Bescheid. Denn wie es der Zufall so will, hatte er einen Tag zuvor unser Teneres inspiziert und für die Zollformalitäten fertig gemacht. Positiverweise fiel ihm auch auf, dass wir uns sehr viel Mühe beim Putzen der Bikes gemacht haben. Er gab uns gleich noch die Adresse und Telefonnummer des Logistikunternehmens bei dem die Motorräder standen. Da uns diese Info bis dato noch nicht zur Verfügung stand, erleichterte dies den weiteren Ablauf ungemein.

Wenige Minuten später wurden wir von unserer SERVAS Gastfamilie herzlich empfangen. Wir wollten  eigentlich nur die ersten beiden Tage mit Ihnen verbringen, nun ist es bereits der 4. Nachdem wir feststellen mussten, dass wir zu spät waren, um  unsere Motorräder vom Zoll freigeben zu lassen, brachten uns  Gail, Tim und Ann erst einmal nach Hause. Bereits der Weg dahin war beeindruckend. Die vielen Berge im Hintergrund von Anchorage und die breiten Straßen sowie die vielen Pickups boten ein deutlich anderes Bild, als wir es aus Deutschland gewohnt sind. Am Donnerstag ging es dann abermals zum Zoll und dem Logistikunternehmen, wo wir unsere Bikes ohne Probleme in circa 30 Minuten in Empfang nehmen konnten. So entspannt hatten wir uns das nicht vorgestellt. Ob alles so einfach ohne die Hilfe von Gail abgelaufen wäre, wage ich zu bezweifeln. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle.

Nun hieß es die Motorräder von der mühsam zusammengebauten Kiste zu befreien, die uns noch vor der Abreise reichlich Kopfzerbrechen bereitet hat. Denn nachdem wir die Kiste ohne Festholzanteile fertiggestellt hatten, um eine Zertifizierung (Begasung oder Hitzebehandlung gegen Ungeziefer) zu vermeiden, wollte man plötzlich ein „Non-wood Zertifikat“ (von dem uns vorher niemand etwas gesagt hatte). Einmal mehr konnten uns Christian und Verena hier aus der Patsche helfen, sodass unsere Kiste am 3. Juni versendet werden konnte. Manchmal frage ich mich, ob die Kiste pünktlich angekommen wäre, wenn uns die Beiden nicht geholfen hätten.  Nach der Befreiung der der Teneres ging es dann erst mal zu Tankstelle, wo wir 40$ für circa 4 Gallonen Benzin bezahlt haben. Da macht Tanken noch Spaß.

Seit dem stehen die Bikes jedoch in der Garage unserer Gastfamilie, da diese uns ein ausgewogenes Unterhaltungsprogramm in Anchorage und Umgebung angeboten haben, bei dem wir nicht nein sagen konnten. Bereits jedes Frühstück ist ein kleines Naturspektakel für uns. Mit direktem Blick auf einen kleinen See kommen Enten- und Gänsefamilien mit ihrem Nachwuchs vorbeimarschiert und manchmal lässt sich auch ein Seeadler relativ nahe beobachten.

 

Viel besser hätte unsere Reise nicht anfangen können.

 


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